Wissenswertes Landwirtschaft

Gut zu wissen, dass kommt beim Bauern an:

0,5 l Bier              2 Cent

0,25 l Milch          7 Cent

1 kg Mischbrot    18 Cent

200 g Kotelett     21 Cent

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Rapsblüte östlich von Derenburg

Wussten Sie schon,

-> dass aus dem Ertrag von 1 Hektar Raps 2000 Liter feines Rapsspeiseöl gepresst werden können ?

Das reicht aus, um 10.000 kg Pommes Frites zu fritieren oder um 50.000 frische Salate mit Marinade zu versehen.

-> dass ein PKW 30.000 km zurücklegen kann mit dem Biodiesel aus 1 Hektar Raps ?

-> dass es 100 bis 300 Jahre dauert, damit in unserer Klimazone eine humushaltige Ackerkrume von 1 cm entsteht? Für eine hohe Fruchtbarkeit unserer Ackerböden benötigen wir eine  humushaltige Ackerkrume von ca. 30 bis 40 cm Dicke.

-> dass in der Landwirtschaft auf jedem Hektar der Sauerstoff für 50 Menschen erzeugt wird ?

-> dass heute ein deutscher Landwirt -statistisch gesehen- 143 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt, im Jahr 1950 waren es lediglich 10 Personen

 

In Deutschland werden nach Angeben des statistischen Bundesamtes täglich 114 ha Fläche zusätzlich als Siedlungs- und Verkehrsfläche benötigt. Das ist ein täglicher Flächenverbrauch von mehr als 200 Fussballfeldern                                                                        29.11.06

 

Raps ist die grösste Energiequelle in Deutschland aus nachwachsenden Rohstoffen.

 

Rapssaat

Aus 2 bis 3 Kg. Rapssaat, die im August auf 1 ha ausgedrillt werden,

 

werden im folgenden Jahr (Ende Juli/Anfang August) ca. 3600 kg. Raps geerntet.

 

Rapsoel
Rapsernte_1

Aus dieser Ernte von 1 ha entstehen dann ca. 1600 l Rapsöl.

 

Dieses Rapsöl wird dann z.T. weiter verarbeitet zu Biodiesel mit einer Einsparung von ca. 5,4 Tonnen CO 2 gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff.

 

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Rapsblüte

- Ackerfläche der Erde schrumpft

Durch das rasante Wachstum der Weltbevölkerung werden in den kommenden zwei Jahrzehnten deutlich mehr Nahrungsmitteln benötigt. Daher wird der Rohstoff Erde immer wertvoller, aber auch die verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche geht weiter zurück.

Prognosen zufolge sinkt die Ackerfläche pro Kopf von heute 0,24 ha bis 2025 auf 0,17 ha. Zu den Ursachen gehören Flächenversiegelung, Überschwemmungen, Versalzung der Böden und die Ausdehnung unfruchtbarer Wüstenlandschaften.

Meldung v. 30.4.2007

 

Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen 50 Jahren rascher verändert als in den Jahrhunderten zuvor. Die Anpassungsleistung war enorm. Nutzniesser dieser Dynamik sind nach Auffassung des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV [1]) in Bonn letztlich die Verbraucher. Sie geniessen nicht nur ein reichhaltiges Angebot qualitativ hochwertiger Agrarprodukte, sondern sie bezahlen dafür - relativ gesehen - auch immer weniger.

Jahr für Jahr wird weniger Arbeitszeit aufgewendet, um sich das Sattwerden leisten zu können. Für 1 kg deutsche Markenbutter mussten beispielsweise 1970 noch 88 Minuten gearbeitet werden, 35 Jahre später waren es nur noch 16 Minuten.

Für 1 kg Schweinekotelett war 1970 der Aufwand von 96,2 Minuten erforderlich und im Jahr 2005 waren es nur noch 22 Minuten.

Der Durchschnittshaushalt gibt nach Angaben des RLV heute weniger als 12 Prozent des Einkommens für Ernährung aus - 1950 war es noch mehr als die Hälfte, 1970 fast noch ein Viertel. Das, was nicht für Essen und Trinken ausgegeben wird, steht für andere Dinge zur Verfügung: für Wohnen, Kleidung, Auto, Reisen. Die rasante Erhöhung des Lebensstandards geht, so der RLV, zum erheblichen Teil auch auf die Rationalisierung in der Landwirtschaft zurück. Gleichzeitig sind die Agrarpreise heute Inflationsbremse Nummer eins.

 

Brotpreis hoch, Getreidepreis runter

Die Preise für Brot und den grössten Teil des darin steckenden Rohstoffes, das Getreide, haben in den zurückliegenden 56 Jahren sehr unterschiedliche Karrieren genommen:

Während der Brotpreis nahezu kontinuierlich stieg, liegen die Preise für Roggen - und auch Weizen - auf Erzeugerebene nach einem Zwischenhoch in den 80er Jahren nun in etwa auf dem Niveau von vor 50 Jahren. Damit ist der Anteil der Rohstoffkosten im Brot so stark geschrumpft, dass der Brotpreis in nur noch sehr geringem Umfang von den Erzeugerpreisen für Getreide abhängt. Viel wichtiger dafür sind inzwischen die Kosten, die für die Verarbeitung des Getreides, das Backen und die Distribution des fertigen Brotes anfallen.

Quelle: ZMP vom 09.07.2007

 

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Zu den Meldungen über Preiserhöhungen bei Brot und Brötchen:

Als Unfug bezeichnet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Meldungen, wonach in Folge gestiegener Weizenpreise auch die Brot- und Brötchenpreise steigen müssen. Zwar sei es richtig, dass in Nordrhein-Westfalen, wie auch in einigen anderen Regionen Deutschlands, die Erträge und die Backqualität der diesjährigen Weizenernte gelitten habe. Daraus zu schliessen, dass das auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise habe, sei jedoch vollkommen falsch.

Der Wertanteil des verarbeiteten Weizenmehls Typ 550 an einem Weizenbrötchen liegt nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei 1,5 Cent. Selbst wenn der Mehlpreis um 50 Prozent steigen würde, läge der Anteil gerade mal bei 2 Cent je Brötchen.

Wenn es stimmen würde, so die Kammer, dass der Brötchenpreis direkt vom Weizenpreis abhängt, müssten die Brötchen in den vergangenen Jahren ständig billiger geworden sein. Bekamen die Landwirte 1992 noch 17 Euro für 100 Kilogramm Weizen, fiel der Preis seitdem kontinuierlich auf unter 10 Euro je 100 Kilo. Erstmals in diesem Jahr erlösen die Bauern wieder so viel wie 1992. Dass die Brötchenpreise in diesem Zeitraum dennoch gestiegen sind, könne also nur an anderen Faktoren, insbesondere an gestiegenen Lohnkosten, liegen, so die Kammer.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.07.2007

 

Weizen

Weizenähren in der Blüte

Flächenbedarf für die Erzeugung von 10 Tonnen Weizen - jeweils im Mittel der Jahre:

1892 - 1902:  5,40 Hektar

1950 - 1954:  3,77 Hektar

2001 - 2005:  1,35 Hektar

Das bedeutet, die Effizienz der Flächennutzung konnte in rund 100 Jahren um den Faktor vier gesteigert werden.

 

Quelle: FNL

Der Preis für Brotweizen ist in den letzten 50 Jahren um ein Drittel gesunken - von 17 auf 11 ct je kg.

Gleichzeitig haben die Arbeitslöhne in der Industrie um das Zwanzigfache zugenommen!

 

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Quelle: AMI

Bonn - Brot und Brötchen gehören zu den Grundnahrungsmitteln in Deutschland, rund 85 Kilogramm werden pro Kopf und Jahr verzehrt. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband mitteilt, sei Deutschland damit in der EU Spitzenreiter.

Dank der erheblichen Ertragssteigerungen durch Züchtung und Anbautechnik "wachsen" nach RLV-Angaben heute auf einem Hektar Weizen mit rund 74 Dezitonnen Ertrag etwa 9.250 Mischbrote je ein Kilogramm. Zum Vergleich: Vor rund 50 Jahren seien es bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von 27 Dezitonnen gerade mal 3.400 Mischbrote je ein Kilogramm gewesen.

Zum Backen von mehr als ein Kilogramm Brot reiche das Mehl von rund 800 Gramm Weizen, macht der RLV deutlich. In einem solchen Brot sei das Mehl von 16.000 Körnern verarbeitet worden. Zur Ernte dieser Körnermenge habe der Landwirt im Herbst rund 400 Körner je Quadratmeter ausgesät. Das 40-Fache könne er dann im Sommer nach genügend Regen und Sonne und ackerbaulicher Pflege ernten.

Verkehrte Welt

Wir leben in einer Zeit

- in der ein Kilo Katzenfutter mehr kostet als ein Kilo Kotelett

- in der für einen Liter Mineralwasser mehr bezahlt wird als für einen Liter Milch

- in der für Alkohol und Nikotin in der Bundesrepublik Deutschland mehr ausgegeben wird als die deutsche Landwirtschaft für alle erzeugten Produkte erhält

- in der die Entsorgung von einer Tonne Müll teurer ist als eine Tonne Getreide

- in der die Krankheits- und Kurkosten höher sind als die Nahrungskosten

- in der eine Tonne Kohle teurer ist als eine Tonne Getreide

- in der einige Bevölkerungsgruppen für Kosmetika mehr Geld ausgeben als für die Nahrung